Mitarbeiterbindung: So steigerst du deine Arbeitgeberattraktivität

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Gute Mitarbeiter sind schwer zu finden – diese dauerhaft zu halten ist sogar noch viel schwieriger! Deswegen ist das Thema Mitarbeiterbindung heute so wichtig, auch wenn es in vielen Betrieben zu kurz kommt. Wie sieht es bei dir aus? Stehst du auch vor dem Problem, dass du deine qualifizierten Arbeitskräfte und Talente kaum halten kannst? Wir stellen dir effiziente Maßnahmen vor, wie du deine Arbeitgeberattraktivität steigern und auf diese Weise deine Fachkräfte langfristig an deinen Betrieb binden kannst.

Fachkräfte sind heutzutage unentbehrlich, denn ihre Fähigkeiten und ihr Know-how sind das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Doch der Arbeitsmarkt ist stark umkämpft und die Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln, ist bei vielen Lohn- und Gehaltsempfängern aktuell hoch. Dazu kommt, dass vermehrt im Handwerk ausgebildete Fachkräfte in andere Branchen wie die Industrie abwandern. Schon aus reinem Eigeninteresse ist es für dich als Chef daher sinnvoll, Maßnahmen in puncto Mitarbeiterbindung zu ergreifen, damit dein Unternehmen auf lange Sicht dem Wettbewerbsdruck standhalten kann. Dabei handelt es sich hier um eine langfristige Aufgabe, die du nicht „mal eben“ erledigen kannst. Deinen Mitarbeitern einmal im Sommer ein Eis auszugeben, ist zwar nett gemeint, wird jedoch nicht dauerhaft in Erinnerung bleiben. Stattdessen empfehlen wir dir, die Mitarbeiterbindung als strategische Aufgabe in deinem Unternehmen zu verankern und deine Arbeitgeberattraktivität Schritt für Schritt auszubauen.

Arbeitgeberattraktivität: Mehr als nur faire Bezahlung

Geld ist nicht alles – aber für viele Menschen bei der Job-Wahl ein überaus wichtiges Kriterium. Das betrifft nicht nur ein angemessenes Grundgehalt bzw. einen fairen Stundenlohn, sondern auch die Vergütung von Überstunden. Denn der Umgang mit Überstunden ist gerade im Handwerk nicht zu unterschätzen, schließlich wird Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität abverlangt – und das sollte auch entsprechend belohnt werden, entweder finanziell oder durch einen Freizeitausgleich.  

Weitere Möglichkeiten, wie du finanzielle Anreize für deine Fachkräfte bieten kannst, sind beispielsweise Prämien, Provisionen, Einmalzahlungen (Urlaubs- oder Weihnachtsgeld) sowie eine Beteiligung am Unternehmen. Auch ein Zuschuss zu einer betrieblichen Altersversorgung kann für deine Mitarbeiter ein toller Benefit sein. Gleiches gilt für Zuschüsse im Bereich Mobilität, z. B. für ein Job-Ticket im ÖPNV oder ein Fahrrad-Leasing.  

Das alles funktioniert natürlich nur im Rahmen deiner wirtschaftlichen Möglichkeiten. Sprich dazu am besten mit deinem Steuerbüro. Dort wird man dich unterstützen, passende Maßnahmen zu finden. Manche davon bieten dir sogar steuerliche Vorteile oder staatliche Zuschüsse und schaffen so eine Win-Win-Situation für dich und deine Mitarbeiter. 

Arbeitsatmosphäre: Führungsstil und Kollegialität

Für die Mitarbeiterbindung und deine Arbeitgeberattraktivität ist ein angenehmes Arbeitsklima – neben einer angemessenen Vergütung – einer der entscheidendsten Aspekte. Dein Führungsstil hat einen großen Einfluss auf die gesamte Arbeitsatmosphäre. Chef zu sein ist zudem ein anspruchsvoller Job: Als ideale Führungskraft schaffst du Vertrauen, Akzeptanz sowie Motivation und förderst deine Mitarbeiter. Dabei raten wir dir, stets respektvoll und fair im Umgang sein. Wichtige Elemente einer motivierenden Führungskultur sind vor allem Kommunikation und Wertschätzung. Als Vorgesetzter ist es empfehlenswert, deinen Mitarbeitern auch genügend Handlungsspielräume zu geben, eigene Ideen einzubringen und selbstständig zu arbeiten, anstatt Aufgaben nur zu delegieren.  

Doch nicht nur eine gute Beziehung zwischen Chef und Personal ist von Bedeutung, gerade die Kollegen sollten untereinander nicht nur ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl verspüren, sondern im Idealfall echte Teamplayer sein. Gemeinschaftliche Aktivitäten wie Betriebsfeiern oder Ausflüge können helfen, das Team enger zusammenzuschweißen. Henry Ford brachte es gut auf den Punkt: „Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg. Daher bietet es sich an, immer ein Auge auf das Betriebsklima zu haben, damit du negativen Schwingungen früh entgegenwirken und aufkommende Probleme schnell lösen kannst. Denn nur wenn dein Team funktioniert und gerne zusammenarbeitet, kann es auch produktiv sein. Prüfe daher bei Neueinstellungen möglichst schon im Vorfeld, etwa durch einen Probearbeitstag, ob der Bewerber in Teams passt. 

Mitarbeiterbindung: Kommunikation ist das A und O

Ein ausschlaggebender Faktor für eine erfolgreiche Personalarbeit ist eine offene und umfassende Kommunikation in deinem Unternehmen. Das Ganze fängt bereits bei der Einarbeitung an: Neue Mitarbeiter müssen die Regeln und Abläufe deines Unternehmens direkt zu Beginn kennenlernen und dabei die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. Auch später ist es wichtig, dass du immer ein offenes Ohr für die Belange und Verbesserungsvorschläge deiner Beschäftigten hast. Denn Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihre Meinung gehört und geschätzt wird, sind eher bereit, langfristig in deinem Unternehmen zu bleiben.  

Nimm dir außerdem Zeit für regelmäßige Mitarbeitergespräche. Das ist eine optimale Gelegenheit, die Leistung eines Mitarbeiters anzuerkennen, dessen persönliche Ziele anzusprechen und deren Umsetzung zu planen. Damit jeder sich gesehen fühlt und weiß, woran er ist, empfiehlt es sich, solche Gespräche mindestens einmal im Jahr durchzuführen. Mit lobenden Worten musst du übrigens nicht bis zum nächsten Mitarbeitergespräch warten – anerkennende Worte kannst du auch beim gemeinsamen Frühstück, einem Firmenausflug oder einer Feier öffentlich vor dem ganzen Team aussprechen.  

Apropos gemeinsames Frühstück: Wenn du dieses mit der täglichen Einsatzbesprechung verbindest, sorgst du für einen entspannteren Start in den Tag. Ein weiterer Vorteil: Du behältst einen direkten Draht zu deinen Mitarbeitern und spürst direkt, wenn etwas nicht stimmen sollte. Gerade in kleineren Unternehmen hat sich dieses Morgenritual in der Praxis etabliert und ist ein Beispiel dafür, dass bereits kleinere Maßnahmen die Mitarbeiterbindung fördern können. 

Zu einer vernünftigen Feedback-Kultur gehören aber auch kritische Themen. Diese sollten für niemanden ein Tabu sein. Um deinen Mitarbeitern die Scheu zu nehmen, kannst du eine anonyme Mitarbeiterbefragung als geeignetes Mittel einsetzen. So ergeben sich möglicherweise offenere Antworten als in einem individuellen Gespräch und somit auch mehr Informationen darüber, wie die Stimmungslage im Team ist. Auch wenn die Ergebnisse am Ende vielleicht nicht wie gewünscht ausfallen: Durch einen transparenten und konstruktiven Umgang mit Kritik zeigst du deinen Mitarbeitern, dass du ihre Meinung hörst und sie ernst nimmst.  

Job-Perspektiven: Weiterbildungen und Beförderungen

Um Henry Ford (bzw. auch Mark Twain) zu zitieren: Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Biete deshalb deinen Mitarbeitern frühzeitig passende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, denn dabei gewinnen beide Parteien: Deine Mitarbeiter freuen sich über die Wertschätzung und neue Entwicklungs- oder Karrierechancen, während gleichzeitig du und dein Unternehmen vom neuen Know-how profitieren.

Work-Life-Balance: Zentrales Thema für viele Mitarbeiter

Gerade die jüngere Generation legt verstärkt Wert auf Flexibilität und Familienfreundlichkeit bei der Arbeit. Auch wenn Gleitzeiten, Teilzeitarbeit oder Homeoffice sicherlich nicht in allen Betrieben und für alle Mitarbeiter umsetzbar sind, kannst du überlegen, ob andere Regelungen getroffen werden können, um deinen Mitarbeitern entgegenzukommen. Beispiele hierfür wären etwa Arbeitszeitkonten oder Vertrauensarbeitszeit. Mit einer attraktiven Work-Life-Balance kannst du also bei deinem Team punkten und die Mitarbeiterbindung weiter ausbauen.

Mitarbeiterzufriedenheit: Gesundheit fördern

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein Muss am Arbeitsplatz. Was dabei zu tun ist, ist vom Gewerk abhängig und kann sehr unterschiedlich ausfallen. Dieser Bereich ist ohnehin in besonderem Maße gesetzlich verankert – etwa, wenn es um bestimmte Schutzvorschriften und Vorsorgemaßnahmen zum Gesundheitsschutz geht, wie beispielsweise beim Schweißen, beim Sonnen- oder Lärmschutz. Darüber hinaus kannst du aber noch mehr leisten: zum Beispiel mit ergonomischen Werkzeugen und Möbeln, Seminaren zu Gesundheitsthemen oder Infomaterial. Ein eigener Fitnessraum bzw. Zuschüsse für ein Fitnessstudio, Betriebssport, frisches Obst und Getränke im Pausenraum oder Maßnahmen zur Stressreduzierung fördern ebenso die Gesundheit.

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Mitarbeiterbindung: Flexibel zum Erfolg

Jeder Mitarbeiter ist anders. Es wird nie ein „Rundum-sorglos-Paket mit Maßnahmen geben, die eine langfristige Mitarbeiterbindung garantieren – dazu sind die Bedürfnisse und Vorlieben der einzelnen Mitarbeiter zu unterschiedlich. Wer eine Familie hat, setzt andere Prioritäten als ein Single – ebenso spielen das Alter und die individuelle Persönlichkeit eine Rolle. Deswegen ist hier deine Flexibilität als Arbeitgeber gefragt: Gehe ins Gespräch mit deinen Mitarbeitern und Bewerbern, um zu klären, was im Rahmen deiner Möglichkeiten zusätzlich zu dem, was du bereits als Grundstock anbietest, umgesetzt werden kann. Oft sind das Kleinigkeiten, die finanziell nicht sonderlich ins Gewicht fallen und dennoch eine große Wirkung haben!

Mögliche Warnsignale: Nicht abwarten, sondern reden!

Wer unzufrieden an seinem Arbeitsplatz ist, sendet entsprechende Signale aus. Die folgenden Aspekte sind typische Warnzeichen, können aber natürlich auch andere Gründe haben. Dies gilt es in einem Gespräch herauszufinden!  

  • Dein Mitarbeiter hat auffällig viele Krankheitstage. 
  • Dein Mitarbeiter beteiligt sich nicht an freiwilligen Firmenveranstaltungen. 
  • Dein Mitarbeiter zieht sich merklich zurück. 
  • Dein Mitarbeiter verbreitet regelmäßig eine negative Stimmung bei den Kollegen. 

Wenn du ein solches Mitarbeiterverhalten bemerkst, gehe auf deinen Mitarbeiter zu und biete ein Einzelgespräch an, in dem alles offen und ehrlich angesprochen werden kann. Denn nur so erfährst du, warum die Mitarbeiterzufriedenheit derzeit so niedrig ist oder ob es einen anderen Grund für das Verhalten des Mitarbeiters gibt. In jedem Fall hast du dann die Möglichkeit, etwas zu ändern bzw. deinen Mitarbeiter zu unterstützen.

Es gibt aber auch Warnsignale auf der Team-Ebene:  

  • Es gibt viel negativen „Flurfunk“. 
  • Die firmeninternen freiwilligen Veranstaltungen werden nur ungern oder gar nicht besucht. 
  • Neue Mitarbeiter verlassen dein Unternehmen bereits in ihrer Probezeit. 

Wenn es schon so weit ist, ist es um deine Arbeitgeberattraktivität nicht gut bestellt. Jetzt gilt es schnell zu handeln und herauszufinden, was deine Mitarbeiter stört und welche Maßnahmen du treffen musst, um das Blatt noch zu wenden.

Fazit: Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zahlen sich immer aus!

Durch eine Kombination aus fairer Vergütung, Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten, Work-Life-Balance und aktiver Mitarbeiterbeteiligung kannst du ein Umfeld schaffen, in dem deine Fachkräfte gerne arbeiten und langfristig ihr Bestes geben. Auch wenn dies nach viel Arbeit für dich klingt, eines steht fest: Neue Fachkräfte zu finden ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch zeitaufwendig und meist kostspielig. Die eigenen, bewährten Fachkräfte zu halten, lohnt sich dagegen gleich doppelt: Zum einen ist es deutlich nachhaltiger, zum anderen in der Regel auch erheblich kosteneffizienter. Aus Unternehmersicht lohnt es sich deshalb, wenn du dich zielgerichtet und intensiv mit der Mitarbeiterbindung beschäftigst. Auf diese Weise kannst du den kommenden Herausforderungen des Arbeitsmarktes deutlich gelassener entgegensehen! 

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Hinweis: Die Informationen in diesem Beitrag wurden sorgfältig recherchiert und zum Zeitpunkt der Entstehung des Textes als korrekt erachtet. Für den Inhalt übernehmen wir jedoch weder Haftung noch Garantie. Bitte informiere dich auch bei anderen Stellen über das beschriebene Thema und treffe Entscheidungen nicht allein auf Basis dieses Beitrages. Eventuell im Text vorhandene Wertungen sind als persönliche Meinungsäußerungen zu verstehen. Beachte weiterhin: Die Craftview Software GmbH darf und kann keine Rechts- und Steuerberatung leisten.

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